CHIRURGIE

Verschiedene chirurgische Eingriffe können direkt hier in der Praxis durchgeführt werden. Dabei stehen uns unterschiedliche, an den jeweiligen Patienten und den Eingriff angepasste Narkoseverfahren zur Verfügung.

Wir sind während der gesamten Narkosedauer ganz bei Ihrem Tier – legen Sie es also ruhig vertrauensvoll in unsere Hände!

Kaninchen, Meerschweinchen und andere Nager dürfen aufgrund ihres schnellen Stoffwechsels und ihres besonderen Magen-Darm-Trakts nicht lange ohne Nahrung sein. Ein Ausnüchtern vor einer Narkose ist nicht notwendig und sollte auch unbedingt vermieden werden. Legen Sie aus diesem Grund Ihrem kleinen Patienten also bitte etwas gewohntes Futter (Heu und Frischfutter) als Wegzehrung in die Transportbox und geben gern noch eine weitere Portion vom Lieblingsfutter, verpackt in einer Tüte oder Dose, mit. Dann können wir ihm direkt nach dem Eingriff wieder frisches Futter anbieten. Die Box selbst sollte aber nicht dick mit Heu oder Stroh, sondern mit einem Handtuch ausgelegt sein.

Hunde und Katzen hingegen müssen vor einem Eingriff nüchtern bleiben um zu verhindern, dass Futter erbrochen und in die Lunge aspiriert wird, was zu schwerwiegenden Lungenentzündungen führen könnte. Die letzte Mahlzeit darf – wenn nicht anders abgesprochen – 12-15 Stunden vor dem geplanten Eingriff gegeben werden. Wasser darf bis ca. 2 Stunden vor dem Eingriff stehen bleiben. Sollte Ihr Tier regelmäßig Medikamente bekommen, dann sprechen Sie bitte mit uns ab, wie am OP-Tag diesbezüglich verfahren werden soll.

Gehen Sie mit Ihrem Hund außerdem vorher noch eine kurze Runde Gassi, damit er sich noch einmal lösen kann. Achten Sie bei chirurgischen Eingriffen aber bitte darauf, dass sein Fell keine starken Verschmutzungen aufweist – Buddeln und in Pfützen planschen ist also tabu.

Operationen führen wir in aller Regel ambulant durch. Da wir uns während der Operation ganz auf unseren Patienten konzentrieren möchten, werden wir Sie für die Dauer des Eingriffes nach Hause schicken. Sie dürfen aber auf Wunsch gern bei Ihrem Liebling bleiben, bis er eingedöst ist. Die eigentliche OP-Vorbereitung (z. B. Intubation, Vertiefung der Narkose, Vorbereitung des OP-Feldes) findet dann im OP-Bereich unter aseptischen Bedingungen ohne Besitzer statt.

Wieder nach Hause geht es für unsere Patienten dann, sobald diese in der Lage sind, sich wieder sicher auf den Beinen zu halten. Da es individuell sehr unterschiedlich ist, wie lange dies dauert, vereinbaren wir in der Regel keinen festen Abholzeitpunkt sondern melden uns telefonisch bei Ihnen, sobald Sie sich zum Abholen auf den Weg machen können. Stellen Sie also bitte sicher, dass Sie am Tag des Eingriffs jederzeit für uns telefonisch erreichbar sind.

Nach Absprache können unsere OP-Patienten gern auch über die Mittagszeit zur Überwachung bei uns bleiben. Falls dies gewünscht wird, sagen Sie uns bitte direkt bei der Terminvereinbarung Bescheid, damit wir organisieren können, dass an diesem Tag durchgehend jemand zur Betreuung des Patienten in der Praxis ist.

Je nach Art des Eingriffes, der Tierart und der persönlichen Verfassung des Patienten können wir auf verschiedene Narkoseverfahren zurückgreifen:

Injektionsnarkose

Bei der Injektionsnarkose werden die Narkosemedikamente entweder intravenös (über einen Venenzugang) oder intramuskulär (in den Muskel) verabreicht. Dabei können – je nach Eingriff – auch Kurzzeitnarkosen angewandt werden, bei denen die Narkosewirkung am Ende des Eingriffs mit einem Gegenmittel aufgehoben werden kann.

Diese Narkoseform bietet sich bei kleineren Eingriffen an.

Inhalationsnarkose

Die Inhalationsnarkose stellt eine besonders schonende Form der Narkoseführung dar und bietet sich besonders bei größeren operativen Eingriffen oder bei Risikopatienten an.

Nach Sedierung wird der Patient intubiert (mit Endotrachealtubus oder Larynxmaske) und an das Inhalationsnarkosegerät angeschlossen, über das dann ein Narkosegas-Sauerstoff-Gemisch direkt über die Atemwege verabreicht wird. Gegen Ende des Eingriffs wird das Narkosegas dann allmählich reduziert und schließlich nur noch Sauerstoff verabreicht, was zu einer deutlich verkürzten Nachschlafphase führt.

Während der gesamten Schlafphase ist ständig mindestens eine Person zur Überwachung der Vitalfunktionen am Patienten. Unterstützt werden kann die Narkoseüberwachung z. B. über den Einsatz unseres Pulsoxymeters.

Aus unserer Obhut entlassen wird der Patient, wenn er aus der Narkose erwacht und wieder steh- und gehfähig ist. Durch die modernen Narkoseverfahren ist dies meist schon kurz nach Ende des Eingriffes der Fall.

Bei der Entlassung informieren wir Sie ausführlich über die notwendige OP-Nachsorge. So beantworten wir die Frage, wann Ihr Tier (voraussichtlich) wieder gefüttert werden kann, wie es in den nächsten Tagen belastet werden darf, ob und wann eine Nachkontrolle durchgeführt werden sollte oder wann Fäden gezogen werden müssen.

Unter Umständen bekommen Sie noch Medikamente mit. Geben Sie diese bitte unbedingt in der angegebenen Dosierung und ausreichend lange. Setzen Sie Schmerzmittel bitte nicht vorzeitig ab, auch wenn Ihr Tier am nächsten Tag vielleicht schon wieder einen recht fitten Eindruck macht.

Falls wir Ihnen einen Halskragen mitgeben, dann achten Sie zum Wohle Ihres Tieres bitte darauf, dass dieser auch konsequent getragen wird – oft fangen Wunden erst nach einigen Tagen an zu jucken und ein Tier, dass die Wunde zunächst in Ruhe gelassen hat, fängt dann doch noch an, daran zu lecken. In vielen Fällen kann alternativ auch z. B. ein spezieller Tierbody getragen werden. Aufgrund der Vielzahl an Größen und Modellen haben wir diese nicht in der Praxis vorrätig, besorgen Sie sich also bitte rechtzeitig vor dem Eingriff ein passendes Exemplar und bringen dieses am OP-Tag mit (bitte vorher anprobieren und mindestens 1x waschen).

Bei der Entlassung geben wir Ihnen außerdem eine Telefonnummer mit an die Hand, unter der wir am OP-Tag außerhalb der Sprechzeiten bei dringenden Fragen erreichbar sind.

Hier noch ein Auszug aus unserem chirurgischen Leistungskatalog:

  • Kastrationen (männlich/weiblich)
  • Tumoroperationen
  • Wundversorgungen
  • Zahnreinigungen

Für Eingriffe, die nicht bei uns in der Praxis durchgeführt werden können, arbeiten wir eng mit Kollegen verschiedener Fachbereiche zusammen.